"Unterwegs" - Gemeindebrief online

Wie schön, dass Sie sich für unseren Gemeindebrief "Unterwegs" interessieren! Hier finden Sie

  • einen geistlichen Impuls unseres Pfarrers
  • Wissenswertes rund um den Glauben und Theologie
  • ein Spiel für die Kinder
  • einen Rückblick auf Vergangenes

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Inspiration

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Theologie

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Blick zurück


„Lass dich inspirieren!“ – Gedanken zum Monatsspruch


Das Lukasevangelium erzählt uns im 24. Kapitel die Geschichte der Emmaus-Jünger, diese zwei, die sich einige Tage nach Jesu Kreuzigung von Trauer gezeichnet und schweren Herzens auf den Weg von Jerusalem nach Emmaus machen. Unterwegs treffen sie auf einen Fremden, der sich ihnen anschließt und auf seine Frage, warum sie so bedrückt seien, erzählen sie ihm von den Geschehnissen in Jerusalem, von der Hoffnung auf den Messias, die sie gehabt haben und von der bitteren Enttäuschung, die sie erlebt haben.

 

In ihrer Sorge und Traurigkeit bemerken die Jünger gar nicht, dass ihr Begleiter Jesus selbst ist, nicht einmal, als er ihnen genau erklärt, warum all die tragischen Geschehnisse erforderlich waren, um die heilige Schrift zu erfüllen. Erst als sie sich zur gemeinsamen Mahlzeit zusammensetzen und Jesus das Brot bricht erkennen sie ihn - und im gleichen Augenblick verschwindet er vor ihren Augen. Zurück bleibt bei den Jüngern eine Begeisterung, denn sie haben den auferstandenen Jesus gesehen und sie eilen sofort zurück nach Jerusalem, um das Erlebte zu berichten.

 

'Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete?' (Lukas 24,32)

 

Das ist der Monatsspruch, der uns im April begleiten soll. Und da stellt sich mir gleich diese Frage: Wann hat mein Herz das letzte Mal so richtig gebrannt? Wann habe ich das letzte Mal wirklich gespürt, dass Gott mich berührt oder etwas in meinem Leben bewegt hat?

 

Unser Alltag ist so laut in unseren Köpfen, es gibt so viele Dinge, die unsere Gedanken beschäftigen. Und wenn wir auf die Welt schauen, dann sehen wir auch Vieles, das schiefläuft und uns Sorge bereitet - ähnlich, wie es auch bei den beiden Jüngern war.

 

Aber wenn wir mal versuchen zur Ruhe zu kommen und auf die letzten Tage und Woche zurückblicken - finden wir da nicht Momente, in denen Gott uns ganz nah war? Momente, in denen Licht die üblichen Schatten vertrieben hat. Momente, die unsere Herzen auch jetzt noch warm und weich werden lassen. Momente, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

 

Vor gerade einmal zwei Woche haben wir im Gottesdienst mit Pfarrer Paulsen symbolisch die Flamme des Glaubens untereinander verteilt: jeder Gottesdienstbesucher hatte eingangs einen Streichholz bekommen und nachdem der erste entzündet worden war, wurde dieses Feuer durch die Bänke 'weitergereicht' bis jeder seinen Streichholz abgebrannt hatte.

 

Das wünsche ich uns allen für diese Osterzeit. Das wir unser Herz 'in Brand setzen' können und das Feuer weitergeben. Das wir uns Gottes Gegenwart bewusst werden. Das wir am Ostersonntag mit allen Christen und voller Überzeugung sagen können: Er ist auferstanden, Er ist wahrhaftig auferstanden.


„Lass dich informieren!“ – Theologie für Interessierte


"Du sollst nicht lügen"

 

„Du sollst nicht lügen“ – das haben wir schon als Kinder gelernt. Trotzdem haben die meisten Menschen im Lauf des Erwachsenwerdens auch gelernt, dass eine Lüge das Leben erleichtern kann. Manchmal ist es leichter zu sagen „Ich bin krank“, wenn man keinen Bock mehr auf die Einladung am Abend hat.  Oder manchmal ist es einfacher, sich verleugnen zu lassen: „Sag einfach, ich bin nicht da!“ So wimmelt man den Anrufer am leichtesten ab. Vielleicht sind diese Ausreden für den anderen sogar leichter verträglich, sagt man sich schnell. Dann kann es ja nicht so schlimm sein.

Aber insgeheim wissen wir natürlich, dass es nicht stimmt, denn umgekehrt ist es bitter, angelogen zu werden. Man fühlt sich hintergangen oder sogar verraten. Und andere anzulügen ist auch nicht einfach. Eine gute Portion schlechtes Gewissen ist bei den meisten Menschen sofort dabei.

Also doch strikt bei der Wahrheit bleiben? Im Normalfall ja, aber wir müssen auch bedenken, was die Wahrheit eigentlich ist. Dietrich Bonhoeffer hat einmal als Beispiel erzählt, wie ein Lehrer ein Kind vor der Klasse darauf anspricht, dass sein Vater trinkt. Das Kind antwortete: „Das stimmt gar nicht!“ Es hatte gelogen – und trotzdem, sagt Bonhoeffer, ist das die Wahrheit gewesen. Warum? Weil der Lehrer den Vater, das Kind und die ganze Familie öffentlich bloßgestellt hat und dem Vater die Würde genommen hat. Dagegen hat sich das Kind intuitiv gewehrt, um die Würde zu wahren. Das ist Wahrheit!

Sicher ist das eine ungewohnte Deutung. Sie kann uns aber im Alltag helfen. „Du sollst nicht lügen“, damit ist gemeint: Du sollst den anderen nicht hintergehen, nicht betrügen, ihm nicht die Würde nehmen. Im Gegenteil: Rede so, dass du den anderen achtest! Rede so, wie du selbst möchtest, dass man mit dir redet!

 

Dass uns das immer wieder gelingt, das wünscht Ihnen

Ihre Pfarrerin Sonja Straub


„Lass dich unterhalten!“ – Spiele für Kinder


„Lass dich erinnern!“ – Rückblicke in Bildern